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Havanna - Fahrt mit Klapperkiste

Die Hauptstadt empfing uns mit Oldtimer-Fahrt vom Flughafen. Die restaurierten Kolonialbauten beeindrucken und die Einheimischen sind zwar etwas distanziert, aber sehr freundlich. Unser Abenteuer Kuba kann beginnen.


Nach Thailand (2004), Myanmar (2010) und Nepal (2012) lancierten wir eine weitere Familien-Reise. Zusammen mit meinen fitten Eltern (genannt MaPa (Abkürzung für Mami und Papi)) geht es diesmal in das kommunistische Land Kuba. Das erste spanisch sprechende Land, das ich besuche. Leider halten sich meine Spanisch Kenntnisse sehr im Rahmen - ein halbes Jahr Anfänger-Kurs musste reichen um wenigstens eine Unterkunft buchen oder die Reise von A nach B organisieren zu können. Wir waren wiederum individuell mit Rucksack unterwegs und haben gerade mal die ersten zwei Nächte in Havanna und den Bade-Stopp in Cayo Coco während der Reise gebucht.


Kuba - reduziertes Handelsangebot

Durch das 1961 verhängte Handels-Embargo der USA verstärkte Kuba die Anbindung an die kommunistische Welt. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 verlor Kuba jedoch seine stärksten Wirtschaftspartner und erlebte danach eine grosse Wirtschaftskrise. Das nach wie vor bestehende Handels-Embargo ist überall spürbar; u.a. ist das Warenangebot in ganz Kuba sehr beschränkt. Dass zwei Währungen nebeneinander existieren, macht die Sache auch nicht einfacher. Kubaner, die an die Touristenwährung CUC kommen, können aus einem reicheren Warenangebot wählen.

Seit wenigen Jahren ist es den Kubanern gestattet private Unterkünfte – Casa Particulars – an Touristen zu vermieten. Ausser den Badeferien in Cayo Coco, haben wir immer diese Casas berücksichtigt.


Fakten Kuba

Grösse: 11‘000 m2 (nicht ganz 3 x so gross wie die Schweiz)

Einwohner: 11 Mio

Hauptstadt: Havanna, 2.1 Mio Einwohner

Währung:

Peso cubano (CUP) Währung für die Einheimischen, 1 CUP = ca. 4 Rappen

Peso convertible (CUC), Währung für Touristen, 1 CUC = 1 USD = 1 CHF


Klischees werden bedient - Mittwoch, 12. November 2014

Unterkunft: Casa Alina, 25 CUC fürs 3er-Zimmer

Um 07.30 Uhr startet unser KLM-Flug nach Amsterdam. Nach gut einer Stunde setzen wir nach einem ruhigen Flug hart auf die Piste auf (wohl Lehrling am Steuerknüppel). Fortsetzung nach Havanna um 10.45 Uhr. Auch hier ein ruhiger 10 ½ stündiger Flug mit gutem Essen und Trinken. Ankunft Havanna 15.30 Uhr Kubazeit = minus 6 Std.


Nach gut einer Stunde haben wir den Einreiseschalter überwunden und werden von Jorge, der uns hier abholt, begrüsst. Noch Geldwechsel, dann geht es mit einer uralten Klapperkiste in Richtung Habana Vieja (Altstadt). Unser erster Eindruck bestätigt die Klischees, die man von Kuba hat: viele alte zerfallene Gebäude und Oldtimers aus den fünfziger und sechsziger Jahren. Die 40 minütige Taxifahrt kostet stolze 25 CUC.



Mitten in der Altstadt, im Casa Particular Alina, quartieren wir uns ein. Eigentlich war ausgemacht, dass wir im Zimmer von Jorge übernachten, aber anscheinend wurden wir kurzfristig umdisponiert. Ein 3-Bett-Zimmer mit Bad für 25 CUC, Morgenessen 4 CUC pro Person und Nachtessen – falls erwünscht – für 8 CUC pro Person. Das sind die Preise, die grosso modo überall in den Casas bezahlt werden. Nach diesem langen Reisetag gehen wir früh ins Bett.


Organisation Zugfahrt und Rundgang in der Altstadt - Donnerstag, 13. November 2014

Im engen Hinterhof-Zimmer haben wir gut geschlafen. Bei der Morgendusche mussten wir mit einem warmen Rinnsaal vorlieb nehmen und wenn man den Duschkopf verschieben wollte, gab es einen kleinen Stromschlag (aua!). Unsere nur spanisch sprechende Gastgeberin Alina stellt ein reichhaltiges Morgenessen auf den Tisch. Viele Früchte, Fruchtsaft, Brot (Gummibrot!) und Spiegelei oder Omelette. Das Wetter ist gut, wie während der ganzen Reise, immer so zwischen 25 – 32 Grad.


Unser Reiseplan sieht vor, mit dem Zug von Havanna nach Santiago de Cuba - die einzige Zugsverbindung in Kuba - zu fahren. Dieser Zug fährt jedoch nur alle drei Tag und kann ausserhalb von Kuba nicht reserviert werden. Ausserdem werden nur acht Fahrkarten pro Zug an Touristen verkauft. Der nächste Zug soll am Freitagabend abfahren. Deshalb machen wir uns nach dem Frühstück schnurstracks auf den Weg zum Bahnhof La Coubre. Hier herrscht schon Hochbetrieb. Als einzige Touristen werden wir wohl bevorzugt behandelt und nach einer halben Stunde haben wir unsere Fahrkarten. CHF 30.- pro Person für 900 km Bahnfahrt. Wir sind gespannt auf diese Fahrt, im Internet haben wir wahre Schauermärchen darüber gelesen!


Die Altstadt kann gut zu Fuss erkundet werden. Wir laufen der Uferpromenade (Malecon) entlang und kreuz und quer durch die Altstadt. Wir bestaunen die vielen alten Autos, die während der gesamten Reise immer wieder als Fotosujet herhalten mussten. Die riesigen Kolonialbauten, die leider nur allzu oft am zerfallen sind, sind sehr beeindruckend. Die Einheimischen nehmen wir als zurückhaltend und freundlich wahr. Das Nachtessen nehmen wir in unserm Casa ein; typisch kubanisch: Salat, Reis, Bohnen, Huhn und Früchte.


Stadtrundfahrt mit Bus - Freitag, 14. November 2014

Wir entschliessen uns, mit dem Doppeldeckerbus eine Stadtrundfahrt zu machen. Für 5 CUC kann man eine rund 2-stündige Fahrt machen und dabei jederzeit aus- und wieder einsteigen. Unser erster Halt machen wir beim Plaza de la Revolution. Das ist ein riesiger Platz, wo u.a. Fidel Castro vor hunderttausenden Anhänger seine berühmten – mehrstündigen – Reden hielt. Ein 109 Meter hoher Turm und eine 18 Meter hohe Statue vom Nationalhelden José Marti beherrschen den Platz. Leider ist der Lift defekt und wir können nicht auf den Turm!


Unseren zweiten Halt machen wir beim Kolumbus-Friedhof. Mit einer Fläche von 56 Hektar ist es einer der grössten Friedhöfe der Welt. Rund 2 Mio Menschen sind hier begraben. Für 5 CUC können wir die Anlage besichtigen. Unglaublich welche Vielfalt von Grabsteinen es hier gibt.


Der Rest der Rundfahrt führt uns in die Aussengebiete und Hotelanlagen von Havanna. Wir steigen nochmals kurz aus um einen Park zu besichtigen, der aber nicht viel hergibt.


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