Mittwoch, 3. Dezember 2014
Unterkunft: Villa Purri, Vinales, 3er-Zimmer, 25 CUC
Heute ist Reisetag. Leider gibt es keine direkte Verbindung von Trinidad nach Vinales, so müssen wir über Havanna und dort umsteigen. Preis für Busbillett: 25 CUC. Ohne Morgenessen verabschieden wir uns vor 07.00 Uhr schweren Herzens von unserem von unserem sympathischen Adierki und gehen zu Fuss zum Viazul-Busbahnhof. Um 08.00 Uhr Abfahrt und nach rund 4 ½ Std. treffen wir in Havanna ein. Die Fahrt ist angenehm, der grösste Teil auf der Autobahn. Gut eine Stunde später geht es weiter über Pinar del Rio nach Vinales, wo wir gegen 17.30 Uhr eintreffen und von den Casa-Leuten abgeholt werden. Das Casa Villa Purri ist nur ein paar Meter neben der Bushaltestelle. Das Zimmer ist recht, mit den vielen Leuten, die dort ein- und ausgehen können wir uns nicht so richtig anfreunden. Dafür finden wir auf der Terrasse eines italienischen Restaurants gerade noch einen freien Tisch und das Essen ist richtig gut.
Donnerstag, 4. Dezember 2014 - Wanderung durch die Tabak-Landschaft
Das auch hier reichhaltige Morgenessen nehmen wir im Garten ein. Heute wollen wir auf eigene Faust wandern gehen. Das Valle de Vinales ist bekannt durch die Mogotes. Das sind gigantische Kalkformationen, die an Zuckerhüte erinnern. Daneben hat es viele Königspalmen und Tabakplantagen. Aus diesem Gebiet kommen auch die besten kubanischen Zigarren.
Wir haben einen groben Lageplan und marschieren los. Schon bald verlieren sich die verschiedenen Fusswege im Gestrüpp, so dass wir dauernd wieder zurück müssen um einen neuen Anlauf zu nehmen. Wir fragen einen Bauern wo ein Weg sei und er zeigt uns die Richtung an. Bald treffen wir auf einen zweiten Bauern, der gerade mit zwei Ochsen und einem Pflug aufs Feld will. Er lädt uns in sein Haus (Hütte) zum Kaffee ein. Mit unseren wenigen Spanisch-Kenntnissen finden wir heraus, dass er 82 Jahre alt ist und er alleine hier lebt. Seine Frau ist vor wenigen Jahren gestorben. Er macht uns Kaffee und dreht dann aus eigenen Tabakblättern eine Zigarre, die er mir gibt. Zum Glück habe ich noch ein letztes Sackmesser, das ich ihm schenken kann. Was für eine unvergessliche Begegnung.
Wir kommen an einen Bach, der sich aber trotz mehreren Anläufen nirgends überqueren lässt. So beschliessen wir der nahe gelegenen Hauptstrasse entlang zu gehen. Vorher trinken wir in einer kleinen Bar noch etwas und der Besitzer erzählt uns, dass die Tochter von Bundesrat Ogi schon zweimal bei ihm gewesen sei. Ja, die Welt ist klein! Wir kommen zu einer Höhle, die einst geflohenen Sklaven als Versteck diente. Heute befindet sich an beiden Eingängen ein Restaurant. Endlich können wir hier etwas essen.
Für den Rückweg lassen wir uns auf keine Experiment mehr ein und laufen der Hauptstrasse entlang nach zurück nach Vinales. Rund 7 Stunden waren wir unterwegs, davon 5 Stunden gewandert!
In einer Agentur buchen wir für den nächsten Tag einen Pferdeausflug für Mami und mich und da Papi die Beine nicht so weit auseinander bringt, um auf ein Pferd zu sitzen (kein Witz!), bucht er eine Exkursion zu Fuss.
Das Nachtessen nehmen wir im Casa Purri im Garten ein. Thun-Fisch, Poulet, Reis, Kartoffeln und Salat. Sehr gut! Zum Ausklang jokern wir noch ein paar Runden.
Freitag, 5. Dezember 2014 - hoch zu Pferd
Um 09.00 Uhr startet Papis-Exkursion in die nähere Umgebung. Sie sind eine 6er Gruppe mit Führer. Die Sprache ist spanisch, aber der Guide gibt sich Mühe Papi einige Sachen auf französisch zu erklären. Der Guide erklärt uns unterwegs verschiedenes über die Pflanzenwelt und führt uns auch zu einem Tabakbauern, der Zigarren rollt. Hier erfahren wir auch viel über den Tabakanbau in Kuba. Der Ausflug dauert rund 3 ½ Stunden.
Zur gleichen Zeit brechen Mami und ich mit einem Guide auf zu einem 4-stündigen Ausritt auf Pferden. Die Pferde sind klein, ausdauernd und pflegeleicht. Genau richtig für Touristen, die zum erste Mal auf einem Pferd sitzen wie Mami. Auch hier erzählt der Guide viel über Tabak, Zuckerrohr und über die Früchte, die hier angebaut werden. Ein Tabakbauer demonstriert auch hier, wie eine Zigarre hergestellt wird und verkauft sie zu 2 CUC das Stück. Dann wird eine Tropfsteinhöhle besichtigt, wo es einen kleinen See, in dem man baden könnte. Es ist aber stockfinster und so erledigt sich das Baden von selbst.
Am Nachmittag wandern wir nochmals zu dritt durch die nähere Umgebung. Dann packen wir unsere Rucksäcke, da es am andern Morgen nach Havanna zurück geht. Vor dem Nachtessen gibt es ein kleiner Regenschauer und auf der Strasse treffen wir auf Sacha aus Paris, der heute in Vinales eingetroffen ist. Beim Italiener, wo wir vorgestern schon gegessen haben, ergattern wir noch einen letzten Tisch und Sacha leistet uns Gesellschaft beim Essen.
Im Casa bezahlen wir unsere Rechnung und nun geht es ab an die Bushaltestelle.
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