Samstag, 29. November 2014 - Domino spielen im Casa
Unterkunft: Hostal Hermanos (Adierki) Trinidad, 3er-Zimmer, 20 CUC
Am Morgen bummeln wir nochmals durch das Zentrum von Cientfiegos und durch die Markthalle. Unterwegs kaufen wir ein Domino-Spiel für mein Gotti-Kind Annina. Danach gehen wir zu Fuss zur nahen Busstation. Der Bus fährt um 13.30 Uhr und nach gut einer Stunde fahren wir in Trinidad ein. Mit zwei Velotaxis fahren wir zu unserem Casa. Da wir nicht gewillt sind je überrissene 3 CUC zu bezahlen, zahlt der Casa-Besitzer – Adierki den Velo-Taxis die Differenz! Immer vorher verhandeln ... das sollten wir eigentlich längst wissen.
Das Casa ist toll ausgebaut, das Zimmer hat zwar keine Fenster, dafür gibt es einen schönen Innen- und Aussenhof. Der Besitzer Adierki hat einen Bruder, der als Arzt in Barcelona arbeitet und wohl einen Teil des Umbaus finanziert hat.
Trinidad wurde 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Kopfsteinpflaster und pastellfarbene Häuser vermitteln den Eindruck die Zeit sei seit der Kolonialzeit stehen geblieben. Trinidad ist ein Muss für jeden Kubareisenden.
Wir machen einen ersten Bummel durch die Stadt und buchen für den nächsten Tag einen Ausflug in die Berge der Umgebung. Unterwegs treffen wir eine Südkoreanerin, die als Alleinreisende unterwegs ist und nehmen mit ihr beim Plaza Mayor einen Apéro ein. Vor dem Essen spielen wir eine Runde Domino im Casa.
Das Nachtessen im Casa, von einem Koch zusammen mit Adierki gekocht, besteht aus: ½ Poulet, Salat, Reis, Tomaten, Bohnen, Chabis, Kartoffeln und Manjo. Lecker! Nachher spielen wir mit Adierki und Sacha, ein Pariser, der auch hier seine Unterkunft hat, Domino. Es geht lustig zu und her und als wir Adierki erzählen, dass wir von Havanna nach Santiago 19 Std. Zug gefahren sind, kann er sich kaum erholen vor Lachen (dass man sich so etwas antun kann)! Sacha ist übrigens von Paris über Moskau nach Havanna geflogen, und konnte so ein paar Euros sparen!
Sonntag, 30. November 2014 - Wanderung in den Bergen
Heute machen wir eine geführte Tour zum Caburni-Wasserfall. Um 09.15 Uhr fahren wir mit einem alten russischen Lastwagen in die Hügel hinter Trinidad. Wir sitzen auf Holzbänken auf der Ladefläche und die Fahrt ist recht wild auf der kurvigen Strasse - es sind fast 700 Höhenmeter zu bewältigen. Ausserdem ist es zügig und kühl auf dem Lastwagen. Nach einem kurzen Zwischenhalt bei einem Aussichtspunkt machen wir einen Kaffeehalt in einem kleinen Kaffeemuseum. Unsere Gruppe zählt rund 12 Personen. Nach Diskussionen wegen der Route (ein Belgier und eine Deutsche sind nicht so gut zu Fuss), entschliesst sich der Guide endlich die Originalwandertour zu machen. Rund 1 ½ Stunde hinunter zum Wasserfall und den gleichen Weg wieder hinauf.
Es ist ein schöner Bergweg, alles durch den Wald. Der Wasserfall führte recht viel Wasser und in einem kleinen Weiher unterhalb konnten die Mutigen baden. Wir versuchten es auch und es war richtig erfrischend. Auf dem Rückweg kamen wir dann aber richtig ins Schwitzen.
Mit dem Lastwagen fuhren wir in ein Restaurant, wo wir nach 15.00 Uhr endlich zu unserem Mittagessen kamen: Reis, Schweinefleisch, Randen und Chabis. Um 17.00 Uhr waren wir wieder zurück in Trinidad. Kosten des Ausfluges inkl. Essen, 19 CUC pro Person.
Wegen des späten Mittagessens sagten wir das Nachtessen im Casa ab. Wir bummeln noch etwas durch die Stadt und auf einer Terrasse verspeisen wir eine kleine Pizza. Die Live-Music spielt unter anderem auch den Song "Hasta siempre Comandante" über Che Guevara, der uns bereits über die ganze Reise begleitete. Auf dem Heimweg treffen wir noch zwei Touristen aus Beromünster und tauschen uns mit ihnen über Kuba und unsere bisherigen Reiserfahrungen aus.
Montag, 1. Dezember 2014 - Strandtag
Nach dem Morgenessen fahren wir mit dem Bus in rund einer halben Stunde an den Strand von Trinidad. Ein sehr schöner Strand am karibischen Meer, feiner Sand und ruhiges Wasser. Ich kann nochmals tauchen gehen, obwohl ich den Tauchpass im Hotelzimmer vergessen habe. Um 15.30 Uhr gehts mit dem Bus zurück nach Trinidad.
Als Nachtessen kochte Adierki Teigwaren, die ich extra aus der Schweiz mitgebracht habe, da mir eine Kollegin gesagt hatte, dass es praktisch immer nur Reis gibt und sie hatte recht. Endlich mal kein Reis! Dazu verschiedene Saucen. Zum Abschluss des Abends spielen wir zu siebt Domino. Wir fühlen uns bei Adierko pudelwohl - er ist ein toller Gastgeber und super freundliche. Er spricht zwar kaum Englisch und wir nur ein paar Brocken Spanisch, aber irgendwie verstehen wir uns blendend!
Dienstag, 2. Dezember 2014 - Rundgang durch die Stadt
Das Morgenessen nehmen wir im offenen Innenhof ein. Wie immer werden wir mit Früchten, Eiern, Fleisch und, und, und, verwöhnt. Heute sind wir den ganzen Tag zu Fuss in der Stadt unterwegs. Zuerst besuchen wir eine Töpferei und merken erst nachher, dass es nicht die richtige, die wir eigentlich ansteuern wollten. So besuchen wir das eigentliche Ziel auch noch und schauen zu, wie die grossen Vasen aus Ton gefortm werden. Eine nette Frau zeigt uns in der Produktionsstätte herum inkl. Brennofen.
Kreuz und quer schlendern wir durch die Stadt. Es gibt vieles zu bestaunen: Die speziellen Fassaden, die roten Ziegeldächer und die mit Eisen- oder Holz vergitterten Türen und Fenstern. Dazwischen Mittagessen im Zentrum und von einem Turm geniessen wir die Aussicht über die Stadt.
Zum Nachtessen sind wir wieder im Casa bei Reis, Poulet, Bohnen und Salat. Zwei junge deutsche Brüder sind auch am Tisch. Sie machen meist Ferien im Schnelldurchgang, d.h. in kurzer Zeit möglichst viele Länder besuchen, na ja…! In Kuba bleiben sie gerade mal 5 Tage.
Die letzte Nacht bei Adierki, das ist auch die letzte Nacht mit dem unglaublichen stundenlangen Güggelgeschrei von Nachbars Viechern!
Comments