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Yangon - die goldene ehemalige Hauptstadt

Anfangs 2009 beschlossen meine Eltern und ich erstmals zusammen eine grössere Reise nach Asien zu unternehmen. Zuerst standen Laos und Kambodscha zur Diskussion, da ich aber diese Länder früher schon bereist hatte, einigten wir uns auf Myanmar um anschliessend meine Schwester Renate mit ihrer Familie in Thailand zu treffen, wo sie rund sechs Wochen unterwegs waren. Einen Monat mit dem Rucksack durch ein Land reisen, das wir noch nicht kennen - genau unser Ding.

Da Myanmar von einer Militärjunta regiert wird, hatten wir zuerst Bedenken, ob wir durch unsere Reise diese Junta unterstützen würden. Wir kamen aber zum Schluss, da wir individuell reisen und nicht mit einer Reisegesellschaft unterwegs sein würden, viele kleine private Unternehmen und Geschäfte unterstützen können. Und dem war dann auch so. Generell hält sich das Militär und die Polizei stark im Hintergrund. Wir haben praktisch keine Militär- oder Polizeipräsenz bemerkt.

Ich machte einen groben Reiseplan und buchte den Flug nach Bangkok und dann weiter nach Yangon, sowie die erste Unterkunft in Yangon und eine Ballonflug in Bagan. Den Rest planten und buchten wir vor Ort.



Gold soweit das Auge reicht - Freitag, 15. Januar 2010

Am 14. Januar 2010 flogen wir abends mit der Swiss nach Bangkok und anschliessend mit der Thai-Air gleich weiter nach Yangon. Durch die Zeitverschiebung (im Winter + 5 1/2 Std.) kamen wir am Abend an. Mit dem Taxi ging es zum Three Seasons Hotel. Wir bezogen unser geräumiges, aber einfaches Drei-Bett-Zimmer in dieser von einer Familie geführten Unterkunft mitten in einem Wohnquartier. Dort können wir auch gleich Geld wechseln, 600 Dollar, das sind rund 570'000 Kyath! Wir sind erschrocken über die viele Geldscheine - über 10 cm beträgt der Stoss. Wir haben das viele Geld auf uns drei Personen aufgeteilt - nicht alles hatte im Geldgurt platz. Papi ist der Finanzchef und wird sich um das Bezahlen der Rechnungen kümmern. Ebenfalls buchen wir von hier aus unser nächstes Hotel in Mandalay.

Am anderen Tag besuchen wir die Stadt, zum Teil zu Fuss oder mit Sammeltaxis, die in grossen Mengen über die Haupt- und Nebenstrassen fahren und überall Passagiere aufnehmen. Auf den sehr breiten Trottoirs werden auf Tischen, am Boden oder auf Fahrrädern allerlei Alltags-Utensilien und sogar Schreib-Dienstleistungen auf uralten Schreibmaschinen angeboten. Auf kleinen Camping-Tischen stehen zudem mehrere Festnetztelefone, deren Kabel in einer Türe oder einem Fenster verschwinden. Offensichtlich gibt es in den Privathaushalten nur wenig eigene Telefonverbindungen. Das Mittagessen für uns drei in einer einheimischen Beiz kostete mit den Getränken gerade mal 2'400 Kyth (ca. CHF 2.60!) ... das gewechselte Geld wird also eine Weile reichen. Am Nachmittag konnten wir noch einem Naturspektakel beiwohnen - eine Teilsonnenfinsternis. Die Einheimischen begaben sich in Scharen auf die Strassen und beobachteten durch Röntgenbilder - um die Augen zu schützen - dieses ungewöhnliche Ereignis. Bei Sonnenuntergang besuchen wir das buddhistische Nationalheiligtum, die Swedagon-Pagode. Das riesige vergoldete und reich verzierte Bauwerk steht auf einem Hügel, das man von vier Seiten auf langen Treppenaufgängen erreichen kann. Rund um die Pagode gibt es überdachte Gebetshallen und viele mystische Figuren. Sehr eindrücklich diese Bauten ... Gold soweit das Auge reicht und bei Sonnenuntergang funkeln sogar die riesigen Edelsteine ganz oben an der Spitze der Pagode. Viele Einheimische und Mönche schlendern um die Pagode und unterhalten sich oder beten. Zudem gibt es ganze Putztrupps, die den Boden, den man nur Barfuss betreten darf, sauber hält. Das Volk ist zurückhaltend, aber sehr nett. Wir fühlen uns bereits absolut wohl in Myanmar. Bei nächtlicher Beleuchtung sieht man die Pagode bereits von weither gelb leuchten. Auf dem nach Hauseweg stoppen wir bei einer Trottoir-Küche und verköstigen uns mit frisch zubereitetem einheimischen Essen (Nudeln mit Ei und Gemüse), sitzen auf lehnenlosen Plastikstühlen und an einem Campingtisch. Das einfache Volk spricht kaum Englisch, doch mit Händen und Füssen können wir uns ohne Probleme verständigen.


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